Samstag, 7. Januar 2012

Paleo im Alltag - Haushalt

So, da bin ich wieder. 


Es gibt immer Zeiten, da hat der ganz normale Wahnsinn Vorrang. Aber auch die gehen vorüber.


Ohne konkrete Quellenangaben habe ich hier mal eine knackige Zusammenfassung dessen erstellt, was für mich das Leben mit Paleo bedeutet und was vielleicht anders als vorher gehandhabt werden sollte, wenn du dein Leben auf Paleo umstellen möchtest.



Töpfe 

Gerne genommen werden Edelstahl, Emaille oder Gusseisen. Luxus wäre Kochgeschirr aus Kupfer, Glas ist auch sehr neutral, leitet aber nicht so schön wie Metall. Keramik und Ton macht sich auch gut im Ofen. Beschichteter Aluguss oder überhaupt beschichtetes Kochgeschirr sollte ausgetauscht werden, da die Beschichtung gesundheitliche Risiken birgt und sowieso nur wenig haltbar und überflüssig ist.

Pfannen
  
Gerne genommen wird Gusseisen, Schmiedeeisen, Emaille (Stahlemaille oder emailliertes Gusseisen) und Edelstahl, wegen ihrer guten Wärmeleitung und Haltbarkeit. Das hohe Gewicht kombiniert den Spaß am Kochen mit einem regelmäßigen Gewichtstraining. 
  
Beschichteter Aluguss oder überhaupt beschichtetes Kochgeschirr sollte ausgetauscht werden, da die Beschichtung gesundheitliche Risiken birgt und sowieso nur wenig haltbar und überflüssig ist. 
  
Wir nehmen ja auch immer reichlich Fett zum Braten, da hängt in einer gut eingebratenen Pfanne sowieso nix an. Die Pfanne immer schön heiß werden lassen, bevor die Lebensmittel ins heiße Fett kommen.
  
Fette
  
Welche Fette sind gut zum Kochen:

http://balancedbites.com/2011/09/faqs-what-are-safe-cooking-fats-oils.htmlhttp://balancedbites.com/2010/07/fats-which-to-eat-and-which-to-ditch.html

Gesättigte Fette: GEEIGNET - tierische Fette (Schmalz, Butterschmalz, Ghee, Talg), Kokosöl/Kokosfett, rotes und weißes Palmöl, Palmkernöl sind stabil auch unter Koch- und Bratbedingungen. Das liegt an ihrer chemischen Struktur (in etwa wie ein Kamm). Sie sind außerdem relativ lange haltbar und können auch bei Zimmertemperatur unter Licht- und Lufteinfluss gelagert werden. Suche beim Einkauf nach der bestmöglichen Option - z.B. tropische Fette möglichst aus nachhaltiger Produktion, siehe auch Bezugsquellen. Butterschmalz/Ghee lässt sich gut zuhause aus Weidebutter herstellen, Schmalz/Talg kannst du auch selber auslassen - beides kannst du monatelang im Kühlschrnak lagern.

Mehrfach ungesättige Fette/Öle: UNGEEIGNET - meist aus Samen und Nüssen und Keimlingen hergestelle Pflanzenöle - sind chemisch instabil sowohl bei Raumtemperatur, Kochtemperatur, unter Sauerstoff- und Lichteinfluss. Ihre chemische Struktur ähnelt eher einem Kamm, dem einige Zähne ausgefallen sind. Das macht sie instabil. Oft sind die Fettsäuren schon im Produktionsprozess unmerklich oxidiert und haben dadurch nagative gesundheitliche Wirkungen - sie fördern Entzündungsprozesse und schwächen die Struktur aller Zellmembranen, die zu einem großen Teil aus Fett bestehen. Genau so ungeeignet sind alle anderen Industriefette (Margarine & Co.).

Für die kalte Küche ist außerdem Olivenöl gut geeignet, da es hauptsächlich aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Avocadoöl, Macadamianussöl und Sesamöl sind auch akzeptabel. Greife jeweils zur frischesten, hochwertigsten und am wenigsten bearbeiteten Ölsorte, die du bekommen kannst. 


Fakten über Fett: das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren ist entscheidend für unsere Gesundheit.
http://oel-wechsel.com/Uebersicht.htm#Fettverarbeitung


Gewürze
  
Verwende am besten nur Kräuter und Gewürze, die aus einer einzigen Zutat bestehen oder Mischungen aus Einzelgewürzen und Salz. Sonstige Zutaten sind überflüssig oder sogar gesundheitsschädlich (Geschmacksverstärker).
  
Salz
  
Gerne genommen wird Meersalz, auch in der Edelvariante Fleur de Sel, genau wie Steinsalz, ggf. auch als das teure Himalaja-Salz, das aber keine Vorteile bietet außer der netten Färbung. 


Alle Zusätze sind überflüssig, grobes Salz verklumpt nicht und kann mit einer Salzmühle auch fein dosiert werden. Der Jodbedarf wird in der Regel über die Nahrung gut gedeckt oder sollte bei einem wirklichen Mangel gezielt ergänzt werden.
  
Lebensmittel
  
Idealer Weise solltest du deine Lebensmittel selbst anpflanzen, sammeln, heranziehen oder jagen.


Da das aber für die wenigsten möglich ist, kaufe sie so lokal, saisonal, frisch, unverpackt und unverfälscht wie möglich. Gebrauche deinen gesunden Menschenverstand und greife zur best möglichen Option, die für dich gerade noch bezahlbar ist. Bedenke, dass gute Lebensmittel auch eine Investition in deine Gesundheit und für mehr Lebensqualität sind.
  
Fleisch von artgerecht gehaltenen oder wildlebenden Tieren sollte immer erste Wahl sein. Ansonsten möglichst regional kaufen und nach Direktvermarktern suchen. Das ist für beide Seiten von Vorteil: du kannst dir die Haltung selbst ansehen und der Erzeuger verdient, was er verdient. Auch ein Fleischer, der selbst schlachtet oder in einem kleinen, lokalen Schlachthaus schlachten lässt, ist dem Discounter (aus meiner Sicht) vorzuziehen.

Bei Konserven ist Glas als Verpackung der Dose vorzuziehen, da aus der Beschichtung der Dosen unerwünschte Stoffe ins Lebensmittel übergehen können. 
  
Frierst du selber ein, verwende auch da wo immer möglich Glas oder Edelstahl als Behälter.
  
In der Saison ist es auch gut, eigene Konserven herzustellen, z.B. Apfelmus im Glas oder getrocknete Früchte, Kräutersalz, Sauerkraut, Beef Jerky oder Suppengrün.
  
Für eine Familie kann sich das Abonnement einer "grünen Kiste" rechnen. Vielleicht findest du auch hier einen Direktvermarkter.
  
Eier


...kaufst du am besten direkt ab Hof, wo die Hühner ständig Auslauf haben und mit hochwertigem Bio-Futter gefüttert werden. Ansonsten greife zu Bio- und Freilandeiern, aber auch ein durchschnittliches Supermarktei ist immer noch gesünder als ein Brötchen. Oder hast du gar die Möglichkeit, eigene Hühner zu halten?
  
Kosmetik
  
Auch hier ist weniger mehr. Je weniger du verwendest und je weniger Zutaten die Produkte haben, um so besser.
  
Eine gute Pflanzenöl-Seife, Kokosöl, Natron (Baking-Soda) und ätherische Öle genügen vollkommen. 
  
Die Seife (z.B. Aleppo Olivenölseife) eignet sich für den ganzen Körper incl. Haare und als Rasierseife.

Kokosöl, Stärke, Natron und ätherisches Salbeiöl ergeben gemixt z.B. ein alltagstaugliches Deo. 
  
Kokosöl, Natron und Pfefferminzöl ergeben eine Zahnpasta.
  
Weingeist mit ätherischen Ölen deiner Wahl ergeben ein Eau de Toilette oder Rasierwasser.
  
Kokosöl oder Olivenöl nach dem Duschen sparsam in die feuchte Haut einmassiert ersetzen die Körperlotion. Mit Kokosöl, Kakaobutter, Sheabutter und ähnlichem lässt sich auch eine prima Körperbutter herstellen, die auch das Gesicht, die Hände und die Lippen pflegt.

11 Kommentare:

  1. Hallo Kiki!

    Es freut mich wieder ein Lebenszeichen von dir zu sehn, ich hoffe es geht dir gut!
    lg Pixi

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  2. Hi,

    hast du schon mal die Kokosseife von Oelmuehle-Solling benutzt?

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  3. Hallo Dome, bislang noch nicht.

    Es gibt bestimmt viele gute Seifen aus guten Fetten.

    Wenn man ganz sicher gehen will, kann man Seife auch selbst machen, mit ein paar Sicherheitsvorkehrungen ist das gar nicht so schwer, zumindest wenn man sich die Anleitungen im Netz durchliest. Und sparen kann man dabei auch noch.

    Günstig sind auch die Alverde-Seifen vom dm Drogeriemarkt. Savon du Midi hat auch ordentliche Qualitäten.

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  4. Hi Kiki,

    ich komm jetzt erst zum Antworten, aber ich wollte unbedingt warten bis beide Seifen bei mir angekommen sind. Die Aleppo-Seife ist super angenehm auf der Haut, ich hatte nur leichte Probleme die klein zu schneiden :D
    Die Kokosseife kann ich auch empfehlen, gerade für Leute mit empfindlicher Haut. Ich bin da auch so ein Fall der bei normalen Shampoos nach dem Duschen/Baden immer total rot im Gesicht wird. Das ist mit der Kokosseife nicht mehr annähernd so stark.

    Hätte noch eine kleine Frage, vielleicht kannst du mir ja helfen.

    Kennst du dich mit Algen aus? In Japan werden die ja tonnenweise gegessen und den Menschen geht es dort sehr gut, auch ihre tolle Haut wird auf den Algenverzehr zum Teil zurückgeführt.

    Aber irgendwie, finde ich, kaum deutsche Quellen und inwieweit die Paleo sind. Scheint sich bisher auch keiner der bekannten Blogger mit befasst zu haben. Falls doch, wäre ich um jeden Link dankbar.

    Lieben Gruß

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  5. Hallo Dome,

    das mit den Reaktionen auf konventionelles Shampoo kenne ich. Bei mir sind es die Konservierungssstoffe und diverse Duft- und Hilfsstoffe, die mich erröten lassen. Beim Frisör tauche ich deshalb immer mit meiner Seifendose auf.

    Zum Thema Algen habe ich nur gefunden, dass sie eine gute Quelle für Omega3, B12 und Jod sind.

    Jeweils nur Schnipsel auf den Blogs von Evolutionary Psychiatry, The Archdruid Report, Primal Wisdom, Cooling Inflammation

    Beim geringsten Versacht auf Schilddrüsenprobleme Meeresalgen besser meiden: http://chriskresser.com/basics-of-immune-balancing-for-hashimotos

    Magst du nicht auf Facebook unserer deutschen (geschlossenen) Paleo-Gruppe beitreten? https://www.facebook.com/groups/263774986981871/

    Dort könntest du die Frage auch noch mal stellen. Mittlerweile haben wir in Dokumenten und Diskussionen schon einiges an Infos gesammelt und Fragen werden gemeinsam meist schnell beantwortet.

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  6. Herzlichen Glückwunsch
    und alles Liebe und Gute

    XXX
    Tina

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  7. Liebe Kiki,
    herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Bleib immer gesund und munter! Ich wünsche Dir neben der Gesundheit Glück und Zufriedenheit und viel Erfolg bei allen Vorhaben.
    Gruß Heinrich

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  8. Willkommen zurück un Bloggistan!

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  9. Chris Kresser hat auch gerade einen Post zum Thema Töpfe und Pfannen geschrieben. Er mag Kupfer etwas weniger.

    http://chriskresser.com/the-best-and-worst-cookware-materials

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  10. Danke Victor, da werde ich gleich mal reinschauen.

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