Das Fleisch in den gelben Styroporschalen stammt von Fleischhühnern/Broilern, die speziell dafür gezüchtet sind, in Rekordzeit heranzuwachsen, damit sie in möglichst kurzer Zeit geschlachtet werden können.
Die Legehennen sind dagegen für permanentes Eierlegen optimiert worden. Sie sind reine Eierlegemaschinen, die praktisch kein Fleisch ansetzen. Daher werden nach dem Schlüpfen ihre kleinen Brüder komplett entsorgt, sie taugen nur noch als Schlangenfutter...
Das war nicht immer so. Und dahin zurück führt der Weg zum Zweinutzungshuhn.
Den Begriff las ich neulich zum ersten Mal im Buch
"Die Kuh ist kein Klima-Killer!" von Anita Idel
Diese Hühner sind einerseits gute Eierlegerinnen und andererseits können die männlichen Küken als Hähnchen aufgezogen und verspeist werden. Dabei werden vielleicht nicht ganz so viele Eier gelegt wie bei den Hochleistungsrassen und die Hähnchen brauchen ein paar Wochen länger, bis sie ein gutes Schlachtgewicht erreichten, aber so ist eine insgesamt verantwortungsvollere Haltung des Federviehs möglich.
Außerdem eignen sich diese Hühner auch für eine Privathaltung: die Hühner eignen sich als Glucken für die Nachzucht und geben dann auch gute Suppe oder der Hahn wird zu einem köstlichen Coque au Vin.
Weitere Links:
Zweinutzungshuhn - Traum oder bald Wirklichkeit?
Das Herrmannsdorfer Landhuhn
Das selbe Prinzip gilt auch für andere Nutztiere:
Als Zweinutzungsrasse bezeichnet man in der Landwirtschaft Haustierrassen, die nicht einseitig auf ein Leistungsmerkmal gezüchtet sind. Typisches Beispiel hierfür ist das Fleckvieh, das in Mitteleuropa gleichermaßen zur Fleischerzeugung wie zur Milchproduktion genutzt wird. Auch bei Hausschaf- und -ziege ist die Zweinutzungsrasse typisch. Dreinutzungsrassen (Wolle, Milch und Fleisch) sind dagegen eher selten. Bei Geflügel bezeichnen Zweinutzungsrassen Haustierarten, die leistungsstark sowohl in der Eier- als auch der Fleischproduktion sind.http://de.wikipedia.org/wiki/Zweinutzungsrasse
Zweinutzungsrassen sind Merkmale der traditionellen Landwirtschaft, als man für die eigene Versorgung eine möglichst vielfältige Nutzung anstrebte. Heute geht die Zucht in Richtung Spezialisierung. Zweinutzungsrassen gelten daher als zu wenig effektiv, sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung. Viele alte Haustierrassen, die die Merkmale der zweifachen Nutzung aufweisen, sind daher heute in ihrem Fortbestand bedroht.