Freitag, 17. Dezember 2010

Leben in Schneeland

Toll. TOLL! Die tiefe Petra hat uns zwar nur mit mildem Frost und 5 cm Neuschnee bedacht, aber trotzdem...



Bei uns hat der Schulbusfahrer einfach vergessen, die Haltestelle in unserem Kaff anzufahren. Alle anderen Kinder dieser Linie sind pünktlich in der Schule angekommen.


Das habe ich dann erfahren, als meine Tochter eine gute halbe Stunde nach ihrem Aufbruch wieder hier anklingelte. Statt unter die Dusche bin ich dann schnell in die Klamotten von gestern gesprungen.


Nachdem wir gemeinsam mein Auto ausgegraben hatten, bin ich mit einigen Sambaschlenkern vor der Schule angekommen. Rasch habe ich dann meine Tochter zur Schule begleitet. Am Haupteingang hing dann das nette Schild: bitte den hinteren Eingang benutzen. Gut. Einmal durch den Tiefschee um die Grundschule rumstapfen... *ggmmppff*


Vor der Klassentür angekommen begrüßte uns nur Stille und Dunkelheit. Nur ein paar Schulranzen und Winterjacken hatten es sich in der Dunkelheit gemütlich gemacht.


Die Suche in den diversen Aufenthaltsalternativen der Grundschule ergab: Nichts! Keine 4a aufzufinden. Dann halt weiter ins Hauptgebäude zur allwissenden, netten Schulsekretärin. Ohne sie würde die Schule wohl komplett im Chaos versinken. Dort erhielt ich den Tipp, es mal in der Aula zu versuchen. Volltreffer! Die beiden vierten Klassen hatten sich dort versammelt um die Vorstadtkrokodile 2 anzusehen.


Nach ein paar weiteren Sambaschlenker mit meinem treuen Rosti wieder zuhause an. Nun durfte ich dem mittlerweile gut festgetrampelten Schnee von Einfahrt, Aufgang und Gehweg wegkratzen. Da war mir dann schon recht warm. Nach etwas rudimentärer Hausarbeit war es dann schon wieder so weit, dass ich die Kinder nach der 3. Stunde zum traditionellen Ferienstartausflug abholen konnte.


Kinder? Plural? Ah ja, da gibt es ja auch noch einen Sohn, der ebenfalls nicht mit dem 1. Schulbus zur Schule gekommen war. Der hatte sich nämlich - völlig vergessend, dass da noch eine kleine Schwester vergebens auf den Bus wartet - mit seinem Freund verdrückt, der praktischer Weise direkt neben der Bushaltestelle wohnt. Die beiden sind dann mit dem Bus zur 2. Stunde in der Schule eingetrudelt.


Unser traditioneller Ferienstartausflug führt uns immer ins nächstgrößere Städtchen zu einer mittleren Shoppingorgie. Diesmal musste die schrumpfende Garderobe eines shoppingunwilligen Pubertisten ergänzt werden. Warum schrumpfen Jeans und Jacken nach etlichen Durchläufen in Waschmaschine und Trockner einfach so praktisch über Nacht um einige Zentimeter in der Länge?!? Eigentlich sollte es mit der Schrumpferei nach dem ersten Besuch im Wäschetrockner doch gut sein, oder?


Jedenfalls lockte ich den Pubertisten heimtückisch per Handy in den Klamottenladen, wo ein schon ein paar schreiend hässliche Teile bereitgelegt hatte. Ich hatte ihn nämlich auf Shoppingmission in den Aldi geschickt, um diverse überlebensnotwendige Dinge einzukaufen: Parmesan, Ketchup und Duschgel. Nach erfüllter Mission rief er mich an, er stünde vor dem Auto mit dem Einkäufen. Er hatte nämlich spontan vergessen, dass wir uns im Klamottenladen verabredet hatten. Da war wohl wieder dieses streunende schwarze Loch in seinem Gedächtnis unterwegs...


Jedenfalls konnten wir den Laden mit einer großen Tüte Pubertistenklamotten wieder verlassen, nachdem die Unsäglichkeiten wieder auf die Ständer zurückgehängt worden waren. Ein neues Outfit wurde sogar in der Ankleide gleich angelassen.


Nach einem üppigen Wochenendeinkauf bin ich dann gegen 14:00 Uhr endlich dazu gekommen, ein Hühnerbein und 2 Landjäger zu frühstücken.

2 Kommentare:

  1. Na das ist ja echt mal ein Busfahrer *kopfschüttel* Na zumindest seit Ihr gut hin- und her gekommen und ward sogar erfolgreich shoppen.

    Ich muss ja sagen, dass ich einfach mal froh war, heute die Wohnung nicht verlassen zu müssen!

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